Benjamin Coyte & Erwin Fonseca: Reflections for Cello Solo

Der Cellist Benjamin Coyte spielt zeitgenössische Musik in Halle16

Bach, Beethoven, Bruckner sind den Meisten ein Begriff. Doch wie sieht es mit den Avantgardisten des 20. Jahrhunderts aus? Und wer definiert eigentlich was „gute“ Neue Musik ist?

Der Cellist Benjamin Coyte nahm dies zum Anlass, bei uns einen ganzen Abend der zeitgenössischen Musik zu widmen.

Dabei präsentierte der, an den Musikhoschulen Trossingen und Basel studierte, Musiker drei der, für Cello berühmten, Sacher-Variationen (von Alberto Ginastera, Witold Lutoslawski sowie Luciano Berio) und stellte diesen konsequent neue Kompositionen von Frauen gegenüber, die improvisatorische und auch performative Elemente beinhielten.

Lichtstimmung als Teil des Vortrags

In Kooperation mit dem Licht-Designer Erwin Fonseca entstand eine Bühnenpräsentation rund um das Publikum. Lichtstimmungen wurden so in den musikalischen Vortrag integriert und der Cellist Benjamin Coyte wanderte im Kreis um das Publikum herum, bis er schließlich zum Schlussstück am Ausgangspunkt angelangt war.

Benjamin Coyte erklärt seine Konzeption

Der Klang von Notenständern

Zu Beginn gab es eine kurze Einführung in die Thematik sowie das Konzept, durch den Interpreten selbst woraufhin es ohne Unterbrechung durch alle Werke hindurch ging- zwischendurch verbanden Soundeinspielungen die Positionswechsel des Cellisten, ähnlich des Klangs der zuvor präsentierten installativen Performance für Notenständer.

Die installative Komposition “Stands” von Cathy van Eck

Cathy van Eck hat in ihrem Stück “Music Stands” aus dem Jahre 2011 eine simple wie großartige Idee verfolgt: die gleichzeitige Mikrofonierung zweier Notenständer mit Kontaktmikrofon und deren Verstärkung mittels angebrachtem Mini-Lautsprecher. Dadurch entstand eine beeindruckende Klang-Installation.

Ein spannender Abend in der gutbesuchten Halle, an dem zwei Künstler aufzeigten, dass die Kategorisierung in Genres und Stereotypen - nicht zuletzt in der Neuen Musik - bei einer so reichhaltigen Fülle an Klängen und Eindrücken, völlig zur Nebensache gerät.
 Im Anschluss wurde noch angeregt bei Häppchen, Getränken und Tee diskutiert und etliche Besucher:innen wollten von Benjamin Coyte mehr über Notation und Spieltechniken erfahren.

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