Eine etwas andere Faschingsparty

Woher kommt’s? Es gibt einige Erklärungen für die Tradition von Fasnet, Faschings oder Karneval. Das heidnisch verankerte Austreiben des kalten Winters durch Angst einflößende Gestalten ist eine davon. Ein andere Erklärung bietet der christliche Erklärungsansatz, wobei die Fasnet das Einläuten der Fastenzeit bedeutet. Auch gilt bei Forschern die Annahme, dass der Vorläufer der Fasnet bereits in Mesopotamien vor 5000 Jahren zu finden ist: Bei den Feierlichkeiten der damaligen Kultur wurden durch Verkleidung für kurze Zeit die Standesunterschiede der Menschen aufgehoben. Die Rollen wurden vertauscht und verwischt.

eine Gruppe Menschen in bunten Verkleidungen steht vor einem schwarzen Vorhang

Dieses Prinzip der Verwandlung in eine andere Person oder Gestalt ist bis heute geblieben: Die heutige Psychologie spricht davon, durch Kostümierung in eine andere Identitäten zu schlüpfen. Kaum erkennbar, durch die Verkleidung geschützt und auch inspiriert, können andere Verhaltensweisen ausprobiert werden. Man kann aus dem normalen Leben für kurze Zeit ausgestiegen und Alltagskonventionen hinter sich lassen.

Verkleidung hat aber auch Wirkung auf das Befinden der Menschen. Im mehreren psychologischen Studien konnte nachgewiesen werden, wie bestimmte Kostüme unser Befinden, Emotionen und Kreativität beeinflussen. Piraten oder Hexen – wir haben dabei andere Gefühle.

Genau dieser kreative Experimentier-Rahmen wurde vergangenen Freitag und Samstag in Halle 16, in Sulz geboten. Dort fand „Eine etwas andere Faschingsparty“ statt. Die DanseVita Tanztherapeutin Katja Plocher führte 30 Tänzern und Tänzerinnen andenAbenden durch ein facettenreiches Tanz- und Verkleidungs-Programm.

Und was war nun dabei so anders? Zu Beginn kamen alle Teilnehmer:innen unverkleidet an, hatten aber Kostüme und Krepppapier mir im Gepäck. Außerdem gab es nur Tee und Gebäck, aber dafür viel abwechslungsreiche Musik und natürlich Tanz.

Im ersten Teil des Abends wurde mit buntem Krepppapier Fetzen und großer Begeisterung sehr fantasievolle Kostüme gezaubert. Zu entdecken und zu zelebrieren, wieviel spielerische Kreativität in einem jeden steckt: Dies zeichnete den Tänzer:innen wundervolle Lächeln auf die Gesichter.

eine Frau in buntem Krepppapier als Verkleidung lächelt mit geschlossenen Augen

Im zweiten Teil des Abends kamen die mitgebrachten Kostüme ins Spiel: Doch bevor sich jeder selber etwas aus der großen „Verkleidungsbar“ aussuchen durfte, wurde jeder und jede von den anderen Tänzern und Tänzerinnen verkleidet. Die Accessoires wurden reihum ausgetauscht. Die Freude und das Entzücken über immer wieder neu entstehende Kostüm-Kombinationen war groß und das freudvolle Gelächter der narrischen Tänzer:innen hallte weit über die Halle 16 hinaus.

von Katja Plocher

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