Irische Folkmusik gespielt mit viel Enthusiasmus von den Nebelkrähen
Am Samstag, den 12. April, brachte das Duo die Hoodie Crow eine kräftige Dosis keltischer Stimmung in die Halle 16. Beide Musiker waren schon sehr früh dem Charme der keltischen Kultur von Irland und Schottland erlegen, und sind seit vielen Jahren zusammen aber auch in anderen Formationen musikalisch unterwegs. Zusammen spielen sie eine Reihe von Instrumenten wie Gitarre, die Mandola, das Banjo, und die Bodhran (die irische Rahmentrommel), sehr kräftig unterstützt von ihrem Gesang. Über die Jahre haben sie Konzerte im In- und Ausland gegeben und hatten auch das Glück mit einigen ihrer Vorbilder der irischen und schottischen Folkszene zu jammen.
Während viele ihrer Lieder Folkklassiker waren, haben beide Musiker auch eigene Kompositionen vorgestellt. Folkmusik im keltischen Kontext ist ziemlich oft verbunden mit einer typischen und wichtigen Kultureinrichtung, dem Pub. Diese urigen, (ehemals) rauchigen Kneipen mit niedrigen Decken und schweren Holzbalken, einer langen Theke, und dem interessanten anthropologischen Ritualen, die Aufmerksamkeit der „Barmaid“ oder des „Barman“ zu erheischen, um die nächste Runde zu bestellen. Denn es wird im Pub traditionell nie am Tisch bestellt oder serviert. Von daher sind auch andere kulturelle Güter wie Stout-Bier und Whiskey (übersetzt „Eau-de-Vie“ oder Wasser des Lebens, also Schnaps) sehr eng mit Folk verknüpft. So sind auch einige der Texte entsprechend von einer der „favourite pastimes“, also dem beliebten Breitensport der Iren und Schotten, dem Trinken oder neudeutsch „boozing“, inspiriert. Andere Lieder handelten mehr über die üblichen menschlichen Missgeschicke aber auch der Armut und Not der Leute in früheren Zeiten (und leider auch vielfach heute noch), die die Folkmusik seit jeher auch befeuert hat.
Beide Musiker bringen ihre Lieder mit viel Enthusiasmus zum Publikum, jedes Mal unterlegt mit einer Anekdote, entweder zur Entstehungsgeschichte der Lieder oder ihrer eigenen sehr bunten Erfahrungen auf Tour. Dieser Enthusiasmus übertrug sich dann auch sehr schnell auf das Publikum, denn Folk muss man eigentlich als basis-demokratisch erachten. Mit etwas Englischkenntnissen konnte auch kräftig mitgesungen oder auch sogar getanzt werden (in diesem Fall ganz ohne jegliche Sprachkenntnisse). Das Konzert dauerte entsprechend auch etwas länger als ursprünglich geplant, ganz nach einer alten Guinness-Reklame: All good things come to those who wait“. In diesem Sinne, „raise your glasses to the Hoodie Crows. Cheers and Sláinte!”