Wer wir sind… Christine Schneider

Wir wollen auf der Halle 16 Seite nach und nach gerne die Menschen vorstellen, die hinter dem Projekt stehen. Wir wollen nämlich selbst gern wissen: Warum engagieren sie sich für dieses Projekt? Deshalb gibt es eine kleine Interviewreihe “Wer wir sind…”

Christine steht in der Halle und strahlt in die Kamera.

Photo: Julia Luft

Christine Schneider ist von Anfang an eine fröhliche Stütze für das Projekt Halle 16. Schon im ersten Workshop hatte sie den Wunsch, ein Format zu entwickeln, in dem alle ohne Vorkenntnisse einfach gemeinsam singen können.

Seit über 30 Jahren ist Christine Lehrerin für Violine und arbeitet an der Stuttgarter Musikschule. In verschiedenen Ensembles spielt sie in der ganzen Region, häufig mit ihrem Mann, Martin Schneider.

Sie schreibt eigene Stücke und Lieder und veröffentlicht diese in Buchform oder online. In der Halle 16 bietet sie regelmäßig das Offene Singen an und am 8. Juni ist sie als Teil eines Kammermusikensembles in der Halle 16 zu hören. Die Fragen stellte Gitta.

 

Hallo Christine, wie verlief Dein Weg in die Welt der Musik?

Hm, also einerseits war Musik schon immer ein Grundbedürfnis für mich. In meiner Familie war Musik schon immer da. Wir haben alle gemeinsam gesungen und alle meine Geschwister haben Instrumente gespielt. Ich saß auch schon immer am Klavier und konnte mir ein Leben ohne Musik gar nicht vorstellen. Andererseits hatte ich aber auch einen ganz tollen Musiklehrer, der mich sehr inspiriert hat. Und bei ihm durfte ich schon früh als Solistin mit dem Schulorchester auftreten

Das heißt aber, dass schon früh die Violine dein Instrument war, oder?

Ich habe Violine als Erstes gelernt, saß aber immer mehr am Klavier und wollte nach einem Jahr auch Klavierunterricht bekommen. Also nach wie vor ist für mich das Klavier wichtig, um mich vielstimmig audrücken zu können. Die Geige hat doch meistens eine oder höchstens zwei Stimmen melodiös und aber wenn ich mich emotional mal austoben will, dann setze ich mich ans Klavier. Ich habe immer beide Instrumente gleichwertig gespielt. In der Oberstufe musste ich mich entscheiden und habe mich für die Geige entschieden. Das habe ich dann auch im Studium für Orchester- und Diplommusik in Freiburg und Stuttgart so gemacht und Klavier im Nebenfach studiert. In den letzten Jahren ist noch die Bratsche als tiefes Streichinstrument als Leidenschaft dazugekommen.

Und wie ist das hier im ländlichen Raum als Berufsmusikerin?

Am Anfang musste ich zunächst feststellen, dass sich viele gar nicht vorstellen konnten, dass “Streicher” oder “Musiker” eine Berufsbezeichnung ist und nicht ein Hobby. Ich genieße es als ehemalige Stuttgarterin sehr, weiterhin in Stuttgart zu unterrichten. Die Stuttgarter Musikschule ist einfach riesig und hat ein großes Angebot mit großen Orchestern inklusive Reisen. Deshalb nehme ich die Fahrt dorthin schon viele Jahre auf mich. Hier genieße ich die Ruhe und das eigene Musik machen in einer großen Wohnung, die ich in Stuttgart nie haben könnte. Hier in Sulz habe ich schöpferische Freiheit und ich finde es viel inspirierender, als in der Großatadt zu wohnen.

Unser Lieblingsquartett: Yukiko Naito-Fendrich, Andreas Fendrich, Christine Schneider und Martin Schneider

 

Was ist für Dich als Musikerin an dem Projekt Halle 16: Projektraum für Kunst wichtig?

Also das Wichtigste ist für mich die Offenheit und die kreative, schöpferische Atmosphäre. Allein, dass da immer Gemälde stehen und diese Kunstatmosphäre herrscht ist für mich als Musikerin unheimlich inspirierend. Die offene Atmosphäre, die unkomplizierte und herzliche Gemeinschaft machen mich glücklich.

Musik ist für mich der Zugang zu meinem Inneren. Ich spüre die Verbundenheit mit dem Leben, die Lebensquelle selbst. Das möchte ich gerne mit anderen teilen, sei es durch Konzerte oder beim offenen Singen. Und es ist wunderschön, so viele tolle Angebote in der Halle zu entdecken .

Hast Du einen Wunsch?

Ich wünsche mir, dass ganz viele den Mut haben, sich hier zu zeigen und sich einzubringen. Kunst ist in jeder Form Lebensausdruck, Schöpfertum, da gibt es für mich kein besser und schlechter. Jeder trägt diese Schöpferkraft in sich. Das Schöne in der Halle 16 ist die Unterstützung von Gleichgesinnten. Und genau das wünsche ich mir für Sulz, für diese Zeit, für unsere Welt: miteinander, nicht gegeneinander. So eine Gemeinschaft macht uns stark.



Christine steht vor einem Mikrofon und dirigiert ein Musikstück. Vor ihr stehen drei Personen und singen.

Das erste Mal wurde “Come together and sing” bei dem ersten Tag der offenen Tür gesungen. Photo: Julia Luft

 

Christine hat eine eigene Homepage und einen eigenen YouTube Kanal.

Die nächsten Termine mit Christine:
6. Juni, 18 Uhr Das nächste Offene Singen: Die kleine Singoase. Komm vorbei!
8. Juni, 19 Uhr: Das beFLÜGELte Konzertwochenende Nr 2: Romantische Klavierquartette.

Halle 16 Blogposts über Christine: Come together and sing, Der Videodreh zu Come together and sing, Weihnachtssingen

Christine steht auf der Bühne in der Halle 16 und lacht breit. Mit einer großen Geste führt sie gerade Künstler ein.

Weitere Interviews gibt es hier zu lesen.

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