Berimbao und Bach

“Werkstatt Musik” in der Halle16

Letztes Wochenende lud die „Werkstatt Musik“ mit Albrecht Fendrich, Bernd Friedrich und Martin Schneider in die Halle16 ein. Dem zahlreich erschienenen Publikum wurde dabei so einiges geboten. Der Abend basierte auf einem Wechselspiel zwischen den Sätzen von Johann Sebastian Bachs zweiter Cello-Suite in d-moll und improvisierten Klangstücken der beiden Percussionisten Albrecht Fendrich und Bernd Friedrich. 
Das Material Holz war dabei eines der verbindenden Elemente zwischen den Instrumentalisten. Der warme Klang des Cello wurde durch Orffsches Instrumentarium und das afrikanische Balafon aufgegriffen. Letzteres steht Pate für unser heutiges klassisches Konzert-Xylophone und besteht aus gestimmten Holzplatten, die nebeneinander aufgereiht in leichtem halbrund gebogen sind, und große Kürbisse als Resonanzkörper besitzt. Noch heute wird das Balafon in Afrika intensiv gespielt. Bei „Werkstatt Musik“ war dieses Instrument einerseits Ursprung getragener, exotisch anmutender Melodien, dann wilder Soli und schließlich rhythmischer Harmonien, gespielt mit 4 Schlägeln. Letztere legten die Basis für ein Pandeiro-Solo und improvisatorischen Gesangs-Fragmenten in einer Person. Überhaupt fand beinahe unbemerkt ein harmonischer Clash der Kulturen statt. Der barocken Schönheit der Cello Suite von Johann Sebastian Bach, erhaben gespielt von Martin Schneider, wurde das brasilianische Berimbao - eine Art einsaitiger Draht-Trommel - gegenübergestellt. Nimmt man es nicht zu genau, könnte es wohl ein urtümlicher Vorläufer der klassischen Streich-Instrumente gewesen sein.

Energetisch präsentierten die beiden Percussionisten einen Klangrausch, der in der voll besetzten Halle die Temperaturen nach oben schnellen ließ und dem Publikum keine andere Wahl ließ, als mitzuwippen. Der großartige Abend wurde in stimmungsvoller Atmosphäre der Halle16 bei angeregten Gesprächen, Getränken und Buffet ausgeklungen.


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