Amalia ist zurück bei ihrer Familie im Glottertal und fühlt sich doch nicht heimisch. Die kritische Mutter, der alternde Vater, die angepasste Schwester – nur beim Klettern fühlt sie sich frei. Eigentlich wollte sie eine neue Stelle in Valencia antreten und nach unsteten Jahren endlich ankommen: in ihrer spanischen Wahlheimat, bei ihrer besten Freundin – Marina, der Selbstbestimmten, der Unergründlichen. Überraschend erhält sie nicht nur eine plötzliche Absage von ihrer Arbeitsstelle, auch Marina meldet sich nicht mehr. Ein anonymer Anruf lässt Amalia aufhorchen.
Seit Kindheitstagen zieht es sie nach Valencia, die Stadt der Orangen und der Seide, der Böller und Straßenfeste. Ihre Suche führt sie auf die Schattenseite dieser Stadt des Lichts. Sie deckt Verbindungen auf, die sie auf existenziellere Weise mit der Freundin verbinden, als sie jemals ahnen konnte, und im Spiegel ihrer Erkenntnisse muss sie sich ganz neue Fragen über ihr eigenes Leben stellen.
Atmosphärisch und nahbar erzählt Verena Boos von den Fallstricken einer lebenslangen Freundschaft und der Suche nach Herkunft und Wahrhaftigkeit. Nach ihrem ersten erfolgreichen Spanienroman „Blutorangen“ lotet die Autorin mit „Die Taucherin“ erneut die deutsch-spanische Geschichte aus und zeichnet dabei das Porträt einer faszinierenden Metropole am Meer, einer Stadt im Wandel zwischen Tradition und Aufbruch.
Über die Autorin
Verena Boos wurde 1977 in Rottweil geboren, wo sie heute wieder lebt. Längere Aufenthalte in Paris, Bologna, Glasgow, Florenz, Barcelona und London, schließlich Valencia, München und Frankfurt. Studium der Anglo-Amerikanischen Literatur, Soziologie und Kulturwissenschaften, Promotion in Zeit- und Kulturgeschichte. Mit »Blutorangen« legte sie 2015 eines der beeindruckendsten Debüts der letzten Jahre vor, ausgezeichnet u.a. mit dem Mara-Cassens-Preis und dem Preis des Buddenbrookhauses. Für die Arbeit an »Kirchberg«. (2017) erhielt sie das Arbeitsstipendium des Landes Baden-Württemberg. Ihr Essay »Nachgehen« zu Walter Benjamins Flucht über die Pyrenäen war für den Zeitgeschichte Digital-Preis nominiert. 2018 war sie Stipendiatin am Literarischen Colloquium Berlin und erhielt 2019 das Ludwig-Harig-Stipendium des Saarlands. Sie leitet die Jugendkunstschule im Landkreis Rottweil, die auch am Standort Sulz präsent ist.
Weitere Infos und eine kleine Vorschau gibt es hier.
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.