„Angstfrei Fürchten“- eine Wortcouch zur Therapie jedweder Alltagsphobien

draußen ist es dunkel, die Bühne der Halle 16 erstrahlt in einem rot-weißen Licht. Das Foto zeigt den Blick von hinten auf das Publikum und den Autor, der in der Mitte der Bühne steht und gerade liest

Am Samstag, den 29. März 2025 fand in der Halle 16 die Lesung von Thomas Breuer mit dem Titel „Angstfrei Fürchten“ statt. Diese Veranstaltung markierte auch den Start der Halle 16 Saison für das kommende Jahr.

Thomas Breuer ist ein Kabarettist und freier Schriftsteller, der bereits im September 2024 zum Anlass der Buchpremiere von Verena Boos‘ dritten Roman, „Die Taucherin“, eine humorvolle wie tiefgreifende Rezension dieses Buches beigesteuert hatte. Die Wortspiele und Satzkonstruktionen der Texte erinnern etwas an die Tradition des angelsächsischen Raums, aber z. B. auch an den niederrheinischen Kabarettisten und Kleinkünstler (wieso eigentlich Klein….?) Hans-Dieter Hüsch.

 

der Autor Thomas C. Breuer steht auf der Halle 16 Bühne und hebt seinen rechten Arm schulterhoch

Das Thema des Abends drehte sich, wie der Titel bereits andeutet, um alle die Ängste, die die deutschen Bürger:innen derzeit so umtreiben. Angst vor der Zukunft und der Vergangenheit, Angst vor dem Fortschritt, Angst vor schlechtem Wetter, Angst vor gutem Wetter, und Angst vor jedweder Veränderung; der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Es gibt eigentlich gar nichts, vor dem wir uns nicht tierisch fürchten könnten (wer mag schon Spinnen). Die Ängste haben wahrlich Hochkonjunktur, und doch, früher war nicht alles besser.

 

In seinem unverkennbaren Stil eines gekonnten Wortschmiedes, der den Wortschatz und die Phonetik der deutschen Sprache in ungeahnte Höhen transportiert, weist der Autor auf, dass weniger doch manchmal mehr ist, und das nicht jede gefühlte Angst, selbst wenn es dafür einen Fachbegriff geben sollte, einem das Fürchten lernen sollte. Vielleicht wäre es besser mit etwas mehr Zuversicht unterwegs zu sein, und sich bei der Angst auf die wirklich wesentlichen und wichtigen Dinge zu konzentrieren. Das könnte vielleicht helfen den täglichen kleinen und großen Krisen mit etwas mehr (Galgen-) Humor zu begegnen. Sein Buch „Angstfrei Fürchten“ stellt somit in gewisser Weise eine praktische Anleitung zum Umgang mit der uns stetig begleitenden Furcht zur Verfügung. Eine doch eher mutmachende Botschaft in Zeiten, wo man von guten Nachrichten nicht gerade überhäuft wird.

 

Am Ende dieses unterhaltsamen sowie humorvoll angstfreien Abend gab es dann für die zahlreichen Gäste eine (gefühlt) furchtlose Heimreise und hoffentlich in Bälde ein Wiedersehen in der Halle 16.

Text: Hans-Eckhardt Hagen
Fotos: Sabine Kläger

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